17. Juni 2020
Frederick Meseck,  Christian Mennerich
https://youtu.be/AQTMgMw2mWk

synyx Talk: Softwareentwicklung – systemisch-agil gedacht

In Softwareentwicklung und -architekturdesign haben sich Muster etabliert, die der domänengetriebenen Softwareentwicklung entstammen. Dazu gehören neben agilen Arbeitsmethoden und cross-funktional aufgestellten, lose gekoppelten Teams auch Microservice- und Serverlessarchitekturen, so wie vieles mehr. Auch Conways Gesetz und das inverse Conway-Manöver werden in diesem Kontext häufig genannt. Die Systemtheorie nach Luhmann bringt neue Sichtweisen in diese Diskussionen. Die soziologische Systemtheorie fokussiert auf aus Kommunikation aufgebauten sozialen Systemen, die sich im Wesentlichen selbst erschaffen und erhalten wollen. Da gemäß dieser Theorie objektives, unabhängiges Beobachten unmöglich ist, und Realität von daher immer nur Konstruktion eines Beobachters sein kann, führt die konsequente Akzeptanz dieser soziologischen Theorie zu einem besseren Verständnis der Prozesse in der Anforderungsfindung für Softwaresysteme. Sie hilft, abgeschlossene Kontexte im Sinn des Domain-driven Design zu finden und deren Dynamik zu verstehen, indem sie mittels systemtheoretisch motivierter Coachingansätze das Auffinden relevanter Kommunikation unterstützt. Es gilt, die Realitätskonsense der beteiligten sozialen Systeme (Endanwender, Entwicklerteams, RE …) isomorph zur Deckung zu bringen, um ein für alle zufriedenstellendes Softwareprodukt zu erhalten. Die Methoden aus der agilen Softwareentwicklung, DevOps-Kultur sowie Continuous Integration und Deployment kristallisieren sich hier verstärkt als die Mittel der Wahl heraus, um die Ziele der Softwareentwicklung überhaupt erreichbar zu machen.