Null-Prozent-Mitarbeiterfluktuation in den letzten 3 Jahren

Wo gibt’s das noch im Jahr 2015 und in der Softwareindustrie? synyx ist mit aktuell fast 50 Mitarbeitern keine kleine Entwicklerbude mehr. Seit 2012 ist unsere Mitarbeiterzahl um ca. 1/3 angestiegen.
Obwohl jeder Entwickler mehrere Jobangebote pro Woche von Headhuntern über Xing, LinkedIn und andere Kanäle erhält, bleiben die Kollegen bei synyx. Und das ist gut für das Unternehmen! Es gibt weniger Unruhe, die Zusammenarbeit in den Teams wird immer besser, Wissen bleibt erhalten und wird ausgebaut und das kommt letztendlich auch dem Kunden zugute. Dieser kann auch nach Jahren auf die gleichen Mitarbeiter „zurückgreifen“.
Wie erreicht man eine hohe Mitarbeiterbindung? Auch, wenn ich jetzt u.a. unseren Marktbegleitern helfe, möchte ich doch ein paar Tipps los werden, wie man die Mitarbeiterbindung verbessern kann. Also gut aufgepasst liebe Geschäftsführer und Vorstände 😉
1. Gehalt – offensichtlich! Es muss den Lebensumständen entsprechen und so hoch sein, dass ich als Mitarbeiter nicht mehr drüber nachdenken muss. Das ist eine Voraussetzung! Ein zu niedriges Gehalt demotiviert. Aaaaber, ein hohes Gehalt ist nicht der Grund, warum Mitarbeiter im Unternehmen bleiben. Motivation/Mitarbeiterbindung über Bonus und ähnliche variable Gehaltsbestandteile zu fördern funktioniert nicht in unserer Branche, zumindest nicht längerfristig. Siehe dazu u.a. den TED Vortrag von Dan Pink, Bücher von Lutz von Rosenstiel oder die Studie der HayGroup zur Arbeitsmotivation.
2. Die Richtigen einstellen! Im Zweifelsfall zählt die Persönlichkeit eines Bewerbers mehr als seine Job- oder Technikerfahrung. Wenn er vom menschlichen in das Unternehmen passt, kann ich ihm immer noch das fehlende Handwerkszeug beibringen. Der umgekehrte Fall ist eher schwierig.
3. Das richtige Werkzeug! Ein gut ausgestatteter Arbeitsplatz mit einem guten Stuhl, großen Monitoren, Dockingstation, Notebook mit ordentlich RAM, freier Wahl des Betriebssystems und der IDE sowie freien Getränken und Kaffee kosten nicht die Welt und tragen ungemein dazu bei, effektiv und angenehm arbeiten zu können.
4. Weiterbildung! Damit ist nicht gemeint, dass man Bücher kauft, die ausgeliehen werden und nach der Arbeit studiert werden können. Wenn man will, dass sich Mitarbeiter weiter entwickeln muss man ihnen die Möglichkeit dazu einräumen. Das bedeutet man muss Geld und Zeit (wieder Geld) zur Verfügung stellen. Tut man dies gar nicht, verliert das Unternehmen seine Wettbewerbsfähigkeit, tut man es auf dem Rücken der Mitarbeiter (siehe Zeit!) wird das Unternehmen das Know-how nicht behalten können und – „Trommelwirbel“ – verliert seine Wettbewerbsfähigkeit. Your choice?!
5. Flexible Arbeitsmodelle! Je nach persönlicher und familiärer Situation kann es sein, dass man zeitweise von zuhause arbeiten will, man nicht mehr hunderte Kilometer pro Woche unterwegs sein kann oder auch einfach nur weniger arbeiten möchte. Technisch und organisatorisch lässt sich dies meistens regeln. Nicht immer von heute auf morgen, aber mit einem gewissen Vorlauf, so dass es letztendlich für Arbeitgeber und Arbeitnehmer passt. Der Mitarbeiter wird es Danken!
6. Auf Projekte verzichten! Es ist besser auf manche Projekte zu verzichten, wenn die Bedingungen nicht zu den Mitarbeitern passen. Das können lange vor Ort Einsätze sein, bei denen der Arbeitsort weit vom eigentlichen Lebensmittelpunkt entfernt ist. Oder, das können auch Projekte bei Firmen sein, mit deren Branche sich Mitarbeiter überhaupt nicht identifizieren können. Macht man trotzdem solche Projekte, wird sich der Gewinn über kurz oder lang in Luft auflösen, weil er von HR-Akquise und Know-how-Aufbaukosten aufgefressen wird.
7. Kommunikation und Mitbestimmung! Wenn der Azubi ohne Angst beim Chef klopfen und ihn etwas Fragen kann, und der ihm aufrichtig zuhört, dann kann man davon ausgehen, dass in der Beziehung vieles richtig läuft.
8. Sinnvolle Unternehmensziele! Jetzt muss ich manche Geschäftsführer und Vorstände enttäuschen: „Wachstum in Höhe von x % als DAS Ziel zu definieren macht überhaupt gar keinen Sinn“! Wachstum kann ein Mittel zum Zweck sein, um ein anderes, sinnvolles Ziel zu erreichen, aber alleine stehend ohne Grenze ist Wachstum in einer begrenzten Welt ziemlich Sinn befreit.
Diese Liste lässt sich beliebig lang fortführen und beschreibt nur ein paar Dinge, die meiner Meinung nach bei synyx richtig gemacht werden. Letztendlich sind es viele Puzzleteile, die alle einen Beitrag für Wohlbefinden, Motivation und Identifikation leisten. Passend dazu, schau mal auf synyx Jobs ;-).
Meinungen? „Feuer frei“!