Meine Ausbildung bei Synyx

Ausbildungswerkzeug 1
Ausbildungswerkzeug 1

Nach etwas mehr als 2 Jahren nehme ich mir mal die Zeit, etwas über meine Ausbildung bei Synyx zu schreiben (Und das nicht nur, weil es sonst mit dem Paddel gibt :P).
Vor der Ausbildung wusste ich noch nicht so recht, was mich erwarten wird. Ich hatte vorher zwar schon einmal ein mehrwöchiges Praktikum bei einer anderen Firma absolviert, aber darin hatte ich nicht wirklich viel vom Beruf des Fachinformatikers mitbekommen. Programmieren hatte ich vorher schon ein bisschen in der Schule und da mir das gefiel, entschied ich mich für diesen Beruf. Außerdem tat ich mich zu der Zeit noch recht schwer mit neuen Leuten konfrontiert zu werden, auch wenn ich die meisten schon auf der vorherigen Sommerfeier kennen lernen konnte.

Erstes Jahr

Im September 2009 begann meine Ausbildung bei Synyx damit, meinen Rechner einzurichten. Dafür hatte mir mein Ausbilder Alex einen Zettel mit ein paar Anweisungen und Tipps + eine IP-Adresse gegeben, von der aus ich Linux per netinstall installieren konnte.
In den folgenden Wochen und Monaten bekam ich von Alex die Grundlagen für die Entwicklung mit Java und auch mit JSP, HTML und CSS gezeigt. Die Zeit, in der er mit anderen Sachen beschäftigt war, konnte ich damit verbringen, Bücher zu lesen und kleine Übungen und Testprojekte anzugehen, um mehr Übung mit dem Programmieren zu bekommen. Wenn ich mit etwas nicht weiterkam, konnte ich stets Alex oder andere Mitarbeiter fragen und bekam von ihnen alles super erklärt.
Die Berufsschule war von Anfang an überhaupt kein Problem, da ich das Meiste vorher schon einmal in der Schule, oder, wie beim Programmieren, bei Synyx gelernt hatte.
Die erste größere Übung war dann, ein Sudoku komplett selbst zu schreiben. Zuerst als eine einfache Java-Anwendung, danach als Applet mit Anbindung an einen Webservice, der das Speichern einer Highscore übernimmt und habe dafür mit verschiedenen Frameworks wie Spring und Hades gearbeitet.
Das Sudoku habe ich dann auch als Einstiegspunkt genommen, um mich an die zu dieser Zeit noch recht neue mobile Plattform Android heranzuwagen. Ziel war es, das Sudoku mitsamt Kommunikation mit dem Highscore Server in Android zu realisieren. Hier das Ergebnis davon: Synyx-Sudoku
Danach stand auch schon das nächste Mobile Projekt (I think I spider) an, das in Zusammenarbeit mit upstruct, die das Design lieferten, für das Iphone und Android bereitgestellt werden, und für Erfahrungen und Werbung im mobilen Bereich für beide Firmen sorgen sollte. Ich übernahm dabei die Realisierung der Android-Version und den Server, der die “spiders” bereithält, bzw per push notification verschickt.
Somit konnte ich mein erstes Ausbildungsjahr fast ausschließlich mit lernen verbringen – was ich vor der Ausbildung wirklich nicht gedacht hätte. Natürlich musste ich auch bei einigen anderen Arbeiten helfen, wie z.B. beim Aquarium säubern, aber das ist bei der ganzen Denkarbeit beim Programmieren eine gute Abwechslung.

Zweites Jahr

In meinem zweiten Jahr wurde ich einem Produktivprojekt, das auf OpenCMS aufbaut, zugeteilt und habe so einerseits den Umgang mit OpenCMS, viel wichtiger jedoch, das Arbeiten im Team gelernt. Auch hier wurde mir jederzeit unter die Arme gegriffen, wenn ich Hilfe benötigte und so fand ich mich gut im Projekt ein. In diesem Projekt war ich auch erstmals bei Meetings mit Kunden dabei, was mir anfangs noch ziemlich unangenehm war. Nach ein paar Meetings, und als ich mehr Ahnung vom Projekt hatte, war das aber auch kein Problem mehr.
Teilweise arbeitete ich nebenbei an I-think-I-spider und anderen kleinen Sachen weiter. Zeit zum Lernen wurde mir aber auch weiterhin noch gegeben.
Im Laufe des Jahres kam noch ein weiteres OpenCMS Projekt hinzu, das aber etwas anders aufgebaut war und somit doch wieder reichlich neue Erfahrungen brachte. Das Projekt wurde vorher von einer anderen Firma geleitet und nun sollten wir daran weiter programmieren. Interessant war dabei, zu sehen, wie unterschiedlich die Ansätze der anderen Firma für verschiedene Sachen waren, obwohl die vorhandene Technik eigentlich dieselbe war.

Heute

Ausbildungswerkzeug 2
Ausbildungswerkzeug 2

Nun stehe ich am Anfang meines dritten Ausbildungsjahres und wurde auch hier wieder einer neuen Abteilung bei uns, der Code Clinic zugeteilt. Hier ist das Programm, alte, gegen die Wand gefahrene Projekte von anderen Firmen zu retten und zu verarzten. Somit lerne ich wieder eine ganz andere Seite des Berufes kennen: Eine ganz andere Projektstruktur, als ich sie bisher gesehen hatte, nur sehr wenig sauberer und verständlicher Code, alles komplett veraltet und  viel Politik. Einerseits ist es anstrengender, als die bisherigen Projekte, andererseits lerne ich aber auch sehr viel dabei.
-Ein paar Wochen später-
Wie bereits erwartet, ist es etwas ganz anderes, sich in ein so großes Projekt einzuarbeiten, als es bei meinen bisherigen Projekten der Fall war. Vor allem, weil viele Techniken eingesetzt werden, die ich bisher noch nicht verwendet hatte, aber auch, weil es von anderern programmiert wurde und der Code einfach einen ganz anderen Stil (und Qualität…) hat, als ich es von Synyx gewohnt bin.
Die Problematik des Einarbeitens in ein fremdes Projekt wurde mir nochmals bewusst, als ich ein Android Projekt für das ZKM in Karlsruhe übernahm – die KulturApp Karlsruhe. Hier war es weniger die Größe, sondern vielmehr alle anderen oben genannten Punkte. Schmerzhaft musste ich in diesem Projekt feststellen, wie man sich bei einem solchen Vorhaben dann auch mal mit dem Zeitaufwand verschätzen kann, wenn man diese Faktoren nicht genügend berücksichtigt. Davon schreibe ich jedoch später eventuell mehr in einem anderen Blogeintrag. Um einige Erfahrungen reicher bin ich durch dieses Projekt aber auf jeden Fall geworden und werde mich in zukünftigen Projekten besser vor den genannten Problemen hüten.
So…
das war es vorerst einmal von meiner Ausbildung, die manchmal ein wenig chaotisch abläuft, die aber (oder vielleicht gerade deshalb) doch sehr viel Spaß macht. Synyx ist ein lustiger Haufen, man lernt hier sehr viel und bekommt jederzeit geholfen. Da hatte ich echt Glück, dass mir die erste Ausbildungsstelle, die ich fast bekommen hätte, im letzten Augenblick doch abgesagt wurde.
Ich hoffe ich habe euch hiermit einen guten Einblick verschafft und dass ich vielleicht den ein oder anderen dazu bewege, sich auch bei Synyx zu bewerben. 😛