Domain Driven Design Remote-Workshop mit Michael Plöd | INNOQ

Bereits Anfang des Jahres fand bei synyx ein Workshop mit Michael Plöd von INNOQ zum Thema Domain Driven Design statt, dieser war bei den teilnehmenden Mitarbeiter*innen ein voller Erfolg. So stand es außer Frage, dass es einen weiteren Intensivkurs über drei Tage geben sollte.

Da sich seit März die Ereignisse aufgrund der Corona-Pandemie jedoch überschlugen, stiegen sowohl INNOQ als auch wir, wie natürlich viele andere Firmen ebenfalls, komplett auf Remote-Arbeit im Home-Office um. Es stellte sich nun die Frage, wie wir mit der geplanten Schulung umgehen wollten. Eine verteilte Kollaboration bei Entwicklungstätigkeiten ist natürlich längst gang und gäbe.
Weiterhin haben wir allgemein in der IT-Branche den großen Vorteil, dass Remote-Arbeit kein Neuland für uns ist und wir seit vielen Jahren Erfahrung mit diesem Arbeitsmodus haben. Aber eine Schulung, bei der alle Teilnehmer*innen und der Trainer von zu Hause aus arbeiten, hatten auch wir bis dato noch nie. So entschlossen wir uns zusammen für ein Experiment: wir führen die 3-Tage Schulung remote durch. Neue Herausforderungen brauchen eine offene Herangehensweise und sowohl synyx als auch INNOQ stehen Neuem grundsätzlich aufgeschlossen gegenüber.

Im Vorfeld des Termins machte sich der INNOQ Fellow Michael Plöd viele Gedanken darüber, wie er den Spirit seiner bestehenden und vom iSAQB zertifizierten Vor-Ort DDD Schulung in die Remote-Welt übertragen kann. Da das bestehende Training sehr interaktiv ist und auf der Arbeit an einer komplexen Fallstudie basiert standen folgende Fragen im Raum:

  • Was ist ein passendes Tooling für Voice, Video, Screensharing und die Übungen?
  • Welche Iterationen zwischen Theorie und Praxis sind für remote am besten geeignet?
  • Wie stelle ich als Trainer sicher, dass ich keine*n Teilnehmer*in inhaltlich verliere wenn über Video vor allem die kleinen Interaktionen und Emotionen verloren gehen können?
  • Welche neuen Möglichkeiten für Übungen gibt es durch Remote-Tools?
  • Was sind passende Zyklen für Pausen, vor allem wenn die meisten Teilnehmer*innen noch Kinder zu Hause haben?

Das Ziel war es unter Berücksichtigung der obigen Fragen aus einer sehr bewährten und guten Präsenzschulung eine remote-first Schulung mit ansprechender “Teilnehmer-Experience” zu schaffen. Die bei synyx durchgeführte remote Domain Driven Design Schulung setzte dabei auf zwei Tools: eine Lösung für Video, Voice und Screensharing und ein Tool für die Übungen. Bei ersterem wurde eine Plattform gewählt, die sog. Breakout-Rooms unterstützt. Dieses Feature gibt dem Trainer die Möglichkeit die gesamten Teilnehmer*innen in Sub-Videokonferenzen aufzuteilen was vor allem bei Übungen ein echter Vorteil ist. Damit lassen sich jederzeit Übungsgruppen bilden und als Trainer kann man einfach zwischen den Gruppen pendeln.
Weiterhin galt die Regel: Video ist immer bei allen an, außer in den Pausen. Für die Übungen wurde ein Browser-basiertes Tool zur remote Kollaboration gewählt in dem zahlreiche Übungen vorbereitet wurden. Normalerweise basiert die Vor-Ort Domain Driven Design Schulung auf großen und intensiven Übungsblöcken, deren Bearbeitung durchaus einmal 45 Minuten dauern kann. Für die Remote-Variante wurde dieser Modus Operandi verändert indem auf kürzere Theorie-/Übungs-Zyklen gewechselt wurde. Nur in Ausnahmen gab es zwei längere Theorie Blöcke.

Retrospektive Context Maps

Bei den einzelnen Übungen wurden sämtliche Möglichkeiten genutzt, die ein gutes remote Kollaborationstool bietet. Neben den klassischen “die Teilnehmer*innen erarbeiten etwas” Übungen gab es auch zahlreiche Aufgaben, bei denen die Gruppen beispielsweise Statements gruppieren sollten oder bei denen es galt vorgefertigte Teillösungen zu einer stimmigen Gesamtlösung zu kombinieren.

Weiterhin wurden regelmäßige Retrospektiven eingesetzt um sicherzustellen, dass alle Teilnehmer*innen den bisher vermittelten Stoff verstanden haben.
Im Hinblick auf die Pausen haben wir mit einer großen Mittagspause und sonst mit 1h Schulung – 10 min Pause gearbeitet.

Was uns natürlich alle interessiert, was waren denn nun die besonderen Herausforderungen und auch die Vorteile, die sich durch einen Workshop im Remote-Modus ergeben haben?

Retrospektive zur Schulung

Die gewählten kollaborativen Tools erwiesen sich für alle Teilnehmer*innen als perfekt geeignet für den interaktiven Workshop. Der Einsatz des Video-Chats in Kombination mit dem virtuellem Sticky-Board ist ideal, um Übungen gemeinsam zu erarbeiten. Bis auf minimale Anlaufschwierigkeiten, die sich bereits durch den Set-Up-Test einige Tage vor dem Beginn der Schulung ausmerzen ließen, ergaben sich von der technischen Seite keinerlei Probleme.

Einige Teilnehmer*innen wünschten sich mehr zwischenmenschlichen Kontakt, der sonst beispielsweise in den Pausen stattfindet – das beiläufige Resümieren der Themen bei Kaffee oder Mittagessen. Vielleicht wäre hier das Einrichten eines virtuellen Pausenraums oder eine freiwillige Socializing-Möglichkeit am Abend des zweiten Schulungstags eine Option, um auch zwischen den Arbeitsphasen eine Möglichkeit zum Austausch abseits der Schulung zu bieten. Gruppenarbeiten kamen jedoch nicht zu kurz und trugen enorm zum fachlichen Austausch bei.

Durch die Verwendung von Laptop und Handy im Workshop, ist es natürlich sehr wichtig den Fokus aufrecht zu erhalten und sich diszipliniert nur den benötigten Anwendungen zu widmen. Die Teilnehmer*innen sind dabei gefordert, die Aufmerksamkeit entsprechend zu bündeln.
Die kürzeren Pausenintervalle und die kürzere Taktung von Theorie und Übungen helfen hierbei aber ungemein, was von allen Teilnehmer*innen bestätigt wurde.

Trainer und Teilnehmer*innen sparen sich Anfahrtszeit und unter Umständen eine beschwerliche Anreise.
Der Aufwand die Räumlichkeiten vorzubereiten entfällt komplett, dafür muss selbstverständlich die virtuelle Konzeption sehr gut vorbereitet sein. Weiterhin bieten digitale Tools zur Kollaboration gänzlich neue didaktische Möglichkeiten um Lernergebnisse zu vertiefen.

Das digitale Arbeiten ermöglicht zudem automatisch eine vereinfachte Dokumentation der Ergebnisse.
Keiner muss beispielsweise das Handy zücken, um das Whiteboard zu fotografieren.
Die Achievements des Tages lassen sich bequem und unabhängig rekapitulieren.
Empfehlenswert ist der Einsatz mindestens eines externen Bildschirms, um eine optimale Übersicht zu gewährleisten.

Die Verwendung von digitalen Post-its erzeugt zudem keinen Papiermüll und die Arbeitsergebnisse sind leichter editierbar und gut lesbar. Ein weiterer absoluter Pluspunkt für virtuelle Workshops.

Es ist natürlich immer ein verbindendes Erlebnis, gemeinsam an einem Workshop teilzunehmen, bei dem man sich vor Ort austauscht und zusammen Zeit verbringt.
Aber wir können nur wiederholen, neue Herausforderungen brauchen eine offene Herangehensweise und wir wurden nicht enttäuscht. Michael Plöd hat uns mit seiner professionellen Vorbereitung und Durchführung einmal mehr begeistert, der Workshop war unglaublich produktiv und inspirierend.

Kommentare

  1. Welche Tools wurden denn für Video und die Übungen verwendet?

  2. Es kamen für Video, Voice und Screensharing Zoom und für die kollaborativen Übungen Miro zum Einsatz.